Performance CELL

June 6th, 2007 by eden

CELL

(Fotos: Rebecca Naldi, ©regrowingeden/Rebecca Naldi, weitere Fotos anschauen hier, Fotos bestellen hier).

Am 4. Juni haben wir unsere Rauminstallation REGROWINGEDEN.CH mit der Performance CELL eröffnet. In unserer Kletterperformance haben wir verschiedene Assoziationen im Zusammenhang mit Gentechnologie darzustellen versucht…

Introduction Hilbeck/Scott

In unserer Kletterperformance haben wir verschiedene Assoziationen im Zusammenhang mit Gentechnologie darzustellen versucht:

  • Den ETH-Lichthof haben wir als dreidimensionale Zelle wahrgenommen und verschiedene intra-zelluläre sowie gentechnologische Prozesse aufgenommen.
  • Die Kletterseile als DNA/RNA-Stränge, entlang derer wir uns als Ablese-Enzyme bei der Transkription/Ribosome bei der Translation vorarbeiten müssen.
  • Die gelben Fäden als Chromosomen-Stränge innerhalb einer Zelle, die sich bei der Zellteilung langsam in der Zellmitte verdichten und verdoppeln, bevor sie sich trennen und als zwei neue eigenständige Zellen etablieren.
  • Die gelben Wurfsäcke als Goldpartikel, die bei der Transfektion (Zellbeschuss mit Fremd-DNA-behafteter Goldpartikel zur Integration von Fremd-DNA in die Zelle) zur Herstellung von gentechnologisch veränderten Organismen verwendet werden. Der Einsatz der Golden Particel-Gun hat etwas alchimistisch-kühnes bis gewalttätiges an sich.
  • Wie in der Performance unschwer zu sehen war, verstehen wir Gentechnologie als einen für die Zelle unter Umständen sehr anstrengenden Prozess: Neben den generellen Zellabläufen wie das Ablesen der DNA-Stränge zur Zellteilung muss nach einem gentechnologischen Eingriff Fremd-DNA, resp. Arten fremde Information integriert werden und möglichst zu einer funktionierenden Einheit fusioniert werden. Zumindest uns hat dieser Verarbeitungsprozess am Kletterseil enorm ins Schwitzen gebracht und ermüdet!
  • Zum Höhepunkt der Performance haben wir eine Rolle gelben Plastikbandes abgewickelt. Damit wollten wir auf den gigantischen Informationsfluss aufmerksam machen, den eine Zelle insbesondere nach einem gentechnologischen Eingriff zu bewältigen hat.
  • Die Musik im Hintergrund könnte dem Geräusch der Particl Gun/Genkanone entsprechen, war aber in diesem Fall eine monotone Trommelmusik, mit Hilfe derer Schamanen in Trance die Kommunikation mit Pflanzen suchen.
  • Viele der verwendeten Materialien werden auch bei gentechnologischen Freisetzungsversuchen eingesetzt: Netze und Absperrbänder, Weizen als GVO-Pflanze/Weizenmehl als Gewicht in den Wurfsäcken, etc.

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